Kategorie: Digitale Edition

Nie wieder, ich schwöre / 7

Digitale Edition

Am 20. Mai 1568 versprechen der Messerschmied Hans Fridman und der junge Wirtsgehilfe Hans Schillier: Wir werden uns nicht mehr in die Arbeit der Bettlerknechte einmischen. Was war geschehen? Die Almosendiener hatten eine Schar „böser, mutwilliger“ Bettler beim Rheintor zusammengetrieben. Dort traten diese Bettler in Sitzstreik. Hans Fridman kam dazu, schlug einen Almosendiener an den…

Nie wieder, ich schwöre / 6

Digitale Edition

Am 6. November 1564 versprach Bastean Reller der Totengräber: Er werde sich von Stadt und Land Basel fernhalten, und zwar diesmal wirklich. Schon früher war er verwiesen worden. Damals hatte er sich dem obersten Knecht – vor Augen des Vogts sogar – mit wüsten Worten widersetzt. Als er merkte, dann man ihn deswegen einkerken wollte,…

Nie wieder, ich schwöre / 5

Digitale Edition

Am 22. Oktober 1564 schwor Martin Spreng der Trummenschlacher: Den Peter Rietschi, den Lutenmacher, lasse ich künftig in Ruhe, Tag und Nacht. Nicht so wie in der Nacht vom Montag. Damals liefen die beiden die Schneidergasse hinauf und gerieten in Streit, weil einer rief: Da geht der schwarze Zwerg! Ein Hobel flog durch die Luft,…

Nie wieder, ich schwöre / 4

Digitale Edition

Am 3. September 1564 versprach Werlin Benner aus Blotzheim, er werde sich künftig nicht mehr der Spitalordnung widersetzen und nicht mehr zuviel trinken. Was war zuvor geschehen? Der Armenhäusler war schon einmal verwarnt worden, zog dennoch über die Dörfer, „überlud sich“ mit Wein, beschimpfte den Spitalaufseher, zerrte eine andere Spitalbewohnerin aus ihrem Gemach. Benner entschuldigte…

Nie wieder, ich schwöre / 3

Digitale Edition

Am 26. Juli 1564 schwor Anna Möscherinj von Häfelfingen: Ich werde mich nicht rächen, weil ich ins Gefängnis geworfen wurde und einen Gulden Geldstrafe bezahlen muss. Bestraft worden war sie, weil sie dem Joss Bürgin von Häfelfingen die Ehe versprochen hatte – und ihn dann sitzen liess. So steht es nachzulesen im Urfehdebuch X im…

Nie wieder, ich schwöre / 2

Digitale Edition

Am 13. November 1563 schwor Josue Peter der Schürlitzweber: Nie wieder werde ich der welschen Michlerin ihren Karren in den Brunnen werfen, Zuber voller Hemden in den Birsig stossen, ein Gartenhaus auf den Kopf stellen. Nie wieder werde ich bewaffnet herumlaufen, höchstens mit einem abgebrochenen Brotmesser. Fertig mit Karten spielen und würfeln, und sowieso ist…

Nie wieder, ich schwöre / 1

Digitale Edition

Am 1. Februar 1563 schwor Jakob Bütikofer aus Mosseedorf vor dem Basler Stadtnotar: Künftig werde er alle Wirtshäuser und Winkel meiden, nur noch zuhause essen und trinken oder bei seiner Zunft, sich des Spiels enthalten und noch viel mehr. Offenbar hatte der Aufenthalt im Gefängnis gewirkt. Dorthin hatten ihn die Behörden gesteckt, weil er ob…

Zweierlei Texte auf burckhardtsource.org

Allgemein, Digitale Edition

Wieso bietet die Online-Edition der Korrespondenzen an Jacob Burckhardt zwei Darstellungen des Textes an? Das schildert Projektmitarbeiterin Susanne Müller im Folgenden. Die vorrangige Funktion einer wissenschaftlichen Briefedition ist es, der weiteren Forschung historische Dokumente zu erschließen und wiederzugeben. Bekanntlich werden Briefe, trotz ihres dokumentarischen Quellenwertes, in der Regel nur in edierter Form benützt. Mit der…

Kunstgeschichte in Briefen

Digitale Edition

Auch davon erzählt die Online-Edition der Briefe an Jacob Burckhardt: vom Austausch zwischen Forschung und Museum. Ein Blogbeitrag von Susanne Müller, Projektmitarbeiterin der Edition. Wie kaum ein anderer Kunsthistoriker hat Wilhelm von Bode (1845–1929) das moderne Museumswesen angeregt und bestimmt. Sein maßgeblicher Einfluß am Ausbau der Berliner Sammlungen, sein Anteil an Neugründungen ganzer Abteilungen und…

Highlights und Collections

Digitale Edition

Wie präsentiert man eine Online-Edition? Dazu hat sich das Projektteam von burckhardtsource.org, der Edition der Briefe an Jacob Burckhardt, lange Gedanken gemacht, Einige davon beschreibt Costanza Giannaccini, Projektmitarbeiterin, im Folgenden. In einer fortgeschrittenen Phase des Plattformaufbaus traten mehrere Fragen zur  Architektur der Navigation auf. Das erste Erfordernis war, eine auf Metadaten und Inhaltsdatensätze gestützte Suchfunktion…

Fotografie macht (Kultur)Geschichte

Digitale Edition, Historische Fotografie

Auch davon erzählt die Online-Edition der Briefe an Jacob Burckhardt: vom Nutzen der Fotografie für die Geschichtsschreibung. Ein Blogbeitrag von Costanza Giannaccini, Projektmitarbeiterin der Edition. Carlo Crippa war im Photographie-Handel tätig: Die zur Verfügung stehenden Notizen ermöglichen es, seine Geschäfte in Italien, in der Schweiz und in Deutschland zu verfolgen. Sein Briefwechsel mit Jacob Burckhardt…

Online-Edition der Briefe an Jacob Burckhardt

Digitale Edition

Der Schreibtisch von Jacob Burckhardt um 1850 (HMB). Hier sass er und las all die Briefe, die ihn von überall her erreichten: Hinweise, Dankesschreiben, wissenschaftliche Erörterungen, politische Kommentare und viel mehr. Ab sofort sind diese Briefe online nachzulesen auf der Website http://burckhardtsource.org. Und in den kommenden Wochen präsentiert dieser Blog jeweils ausgewählte Hintergründe und Briefstellen….

Verbrannte Briefe

Digitale Edition

Auch davon erzählt die Online-Edition der Briefe an Jacob Burckhardt: von einer schwierigen Familiengeschichte. Ein Blogbeitrag von Susanne Müller, Projektmitarbeiterin der Edition. So schrieb Jacob Burckhardt: “Wir sind hier eben im Begriff, für die Briefe meines seligen Vaters einen Ofen zu rüsten. Glücklicherweise ist mein Bruder [Gottlieb] als Fabricant und Geschäftsmann ebenfalls ein großer Gegner…

Vom Biografie-Schreiben

Digitale Edition

Auch davon erzählt die Online-Edition der Briefe an Jacob Burckhardt: von der Suche nach Bildern und von römischen Unruhen. Ein Blogbeitrag von Costanza Giannaccini, Projektmitarbeiterin der Edition. Pier Desiderio Pasolini (1844-1920) war Mitglied des Parlaments und Senator des Königreichs Italien. Als produktiver Autor, insbesondere im Bereich der Geschichte von Ravenna und der Romagna, verfasste er…

Machtkonzentration und Intransparenz

Allgemein, Digitale Edition, Digitalisierung

Ab 1361 legte die Finanzverwaltung der Stadt Basel 250 Jahre lang jährlich Abrechnungen vor. Damit war 1611 Schluss. Die Finanzverwaltung geriet in eine 50-jährige Krise und die Transparenz des Basler Finanzhaushalts ging verloren. Basel verfügt über eine aussergewöhnlich lange Serie von städtischen Haushaltsrechnungen, die während 250 Jahre geführt wurden. Diese sogenannten Jahrrechnungen wurden zunächst in…

Zahlen-Geschichten aus Rechnungsbüchern

Allgemein, Digitale Edition, Digitalisierung, Mehr vom Reisen

Was kosteten die Botendienste? Statue Ratsbote im Rathaus. Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD Falk. A 118. 75 Jahrgänge Rechnungen – die baselstädtischen Jahrrechnungen von 1535-1610 – enthalten naturgemäss eine Fülle von Zahlen – langweilige und spannende, gewichtige und nebensächliche, strukturrelevante und absonderliche. Hier eine kleine Auswahl. Die Angaben beziehen sich auf den gesamten Zeitraum zwischen 1535 und…

Digital History – Archivarbeit für die Zukunft

Allgemein, Anlässe, Digitale Edition, Digitalisierung

Jahrrechnungen anno 1966. Basler Steuerverwaltung 1966. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 1-3530 1. Basel besitzt eine einzigartige Serie von Jahrrechnungsbüchern zum städtischen Finanzhaushalt aus den Jahren 1361 bis 1610. Ein internationales Historikerteam der Universitäten Basel und Graz hat nun mithilfe neuer digitaler Technologien diese Quellen aufgearbeitet und auf «Die Jahrrechnungen der Stadt Basel 1535 bis 1610…

Vom fragilen Heft zur Online-Datenbank

Digitale Edition, Digitalisierung, Projekt Sicherung & Nutzbarmachung

Digital Humanities sind im Kommen. Ihr Nutzen ist unumstritten. Umso wichtiger ist es, zu erkennen, welchen Aufwand es vorausetzt, damit historische Archivalien digital genutzt werden können. Wie kann man ein umfangreiches und fragiles Konvolut von handgeschriebenen Akten in digital nutzbare Daten überführen? Genau darum ging es im Projekt digitale Edition der Basler Jahrrechnungen 1535-1610, welches…

Wie die Baslerinnen das Baselbiet kauften

Digitale Edition

Ende des 16. Jahrhunderts kaufte Basel dem Bischof einen grossen Teil des heutigen Baselbiets ab. Den hohen Preis von 200’000 Gulden finanzierte die Stadt mit unzähligen grossen und kleinen Krediten aus der Bürgerschaft. Ein Blick in die Jahrrechnungen zeigt: Unter den Geldgebern finden sich auch etliche Frauen. Das Jahr 1585 markiert einen wichtigen Punkt in…

Mehr zum Merian-Plan

Allgemein, Digitale Edition

Wie sah es in Basel um 1615 aus? Das zeigt der berühmte Merianplan. Im Jahr 1615 schuf Matthäus Merian die Stadtansicht Basels aus der Vogelschau. Sie vermittelte erstmals ein getreues Abbild der damaligen Bebauung innerhalb der Stadtmauern. Eine Radierung dieses Plans ist auch im Staatsarchiv vorhanden. Gesamtansicht der Stadt aus der Vogelperspektive von Nordosten, 1615….