Neu für Sie: Missionsarzt im Nachkriegs-Japan

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Allgemein, Neu zugänglich

Was für ein Leben … Gerhard Schwersenz (geboren 1917) stammte aus Posen resp. Grevenbroich. Er studierte zunächst in Leipzig Medizin. 1937 kam er aufgrund der zunehmenden antisemitischen Haltung in Deutschland als jüdischer Student nach Basel. Das Medizinstudium beendete er hier erfolgreich. 1943 heiratete er seine erste Frau Christin Schwander und reiste 1947 für die Schweizerische Ostasienmission (SOAM) als Staatenloser nach China aus. Zwei Jahre später flüchtete er von China nach Japan. Als Missionsarzt baute er bis 1959 die medizinische Mission in Kyoto und Kobe auf. Zudem erhielt Schwersenz 1957 die Schweizerische Staatsbürgerschaft.

Nach seiner Rückkehr nach Basel 1959 erhielt er 1963 eine Anstellung in der Firma Geigy. Die Firma schickte ihn 1965 erneut nach Japan. In den 1970er-Jahren liess sich Schwersenz aus gesundheitlichen Gründen frühpensionieren und lebte weiter in Basel bis zu seinem Tod im Jahre 2006.

Aus dem Fotoalbum von Gerhard Schwersenz. Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 1254 D 2 2.

 

Einblick in die Praxis

Im Nachlass von Gerhard Schwersenz (PA 1254) finden sich insbesondere Unterlagen zu:

  • China 1947-1949: Spitalbetrieb Tsingtau, Bürgerkrieg, Evakuation
  • Japan 1949-1961: Medizinische Praxis in Kyoto und Kobe
  • Wissenschaftliche Arbeit 1950-1958: Dozent Doshisha Universität Kyoto, Entwicklung TB-Heilmittel (Schwersenz-Lösung)