Schlagwort: Polizeiakten

You are just my type

Allgemein

Was macht das Archiv aus? Ganz einfach gesagt: Ordnung. Es ordnet die historisch überlieferten Unterlagen, so dass deren Entstehung nachvollziehbar und ihr Inhalt verständlich wird. Und es widerspiegelt die zeitgenössischen Ordnungen der Welt. Dem geht die künstlerische Intervention von Nika Timashkova und Anna Byskov nach. Vom 1. Dezember 2023 bis zum 26. Januar 2024 hinterfragen…

Vertrauen hin oder her

Aktenzeichen

Staatsschutzfiche Arnold Deuber. Staatsarchiv Basel-Stadt, PD-REG 5a 3-7 4, Digitalisat 3921 Ein kleiner Nachtrag zum Blogbeitrag von letzter Woche: Hans-Dieter Gerber, der momentan den Bestand der Oeffentlichen Krankenkasse (ÖKK) erschliesst, macht auf ein Dossier zu Dr. Arnold Deuber aufmerksam. Deuber war neben seiner hausärztlichen Tätigkeit auch Vertrauensarzt im nationalsozialistischen Deutschen Heim und beim Deutschen Reichsbund…

Verdachtsmomente

Allgemein

Im Magazin des Staatsarchivs Basel-Stadt befindet sich ein spezieller Bestand: die Akten des Staatsschutzes. Mehrere Hunderttausend Fichen (Karteikarten) und Tausende von Dossiers zu Personen und Organisationen dokumentieren, was die politische Polizei des Kantons im Austausch mit den Bundesbehörden überwacht, kontrolliert, registriert, weitergeleitet und vor Gericht verwendet hat. Zeitlich umfasst dies die Spanne von der Gründung…

Staatsempfang für Japan

Fragen und Antworten

Staatsarchiv Basel-Stadt, Fremde Staaten Japan 1 Vor kurzem meldete sich ein Professor aus Tokyo mit folgendem Anliegen: „1867 befand sich eine offizielle Gesandtschaft im Auftrag des herrschenden Schogun Tokugawa auf dem Weg zur Weltausstellung in Paris. Dabei übernachtete sie im Hotel Les Trois Rois in Basel. In dessen Gästebuch findet sich ein entsprechender Eintrag. Wurde…

top secret – U wie Ueberwachung

Blogserie

Briefkopf der Politischen Polizei Basel-Stadt. Staatsarchiv Basel-Stadt, PD-REG 5a Aus einem Ueberwachungsbericht der Politischen Polizei vom 15. Januar 1959, betreffend Paul Camenisch: «19.15 betreten S. und W. das Restaurant ‹Grüner Heinrich ›. Sie nehmen im Speisesaal (1.Stock) Platz und bestellen einen Apéritif. 19.35 trifft C. in diesem Lokal ein. W. winkt ihm bei seinem Erscheinen…

top secret – S wie Staatsschutz-Akten

Blogserie

Aus einem Bericht des Staatsschutzes, 1954-1958. Staatsarchiv Basel-Stadt, PD-REG 5a 108-4-1 48 1938 beschloss der Regierungsrat die Gründung einer ‹Politischen Abteilung zur Verhütung und Verfolgung der durch bundesrechtliche Erlasse bezeichneten politischen Delikte›. Ihre Aufgaben erstreckten sich auf die Kontrolle von Versammlungen, die Überwachung von sogenannt staatsgefährdenden Personen sowie die Verfolgung jeglichen Nachrichtendienstes. Ausgelöst durch die…

Streikkultur, Politkultur: Die 1920er-Jahre in Basel

Allgemein, Digitalisierung, Projekt Sicherung & Nutzbarmachung

Aufruf im Basler Vorwärts 1928. Staatsarchiv Basel-Stadt, Handel und Gewerbe AA 24 Fasz. 7 184 100 Jahre schweizerischer Landesstreik 1918, und nächstes Jahr 100 Jahre Basler Generalstreik 1919: Die Ereignisse erschütterten damals das Land und sorgen heute für angeregte Diskussionen. Auch im Basler Staatsarchiv lagern zahlreiche Dokumente aus jenen bewegten Jahren, die online einsehbar sind….

Kulturerbe für die Zukunft 3

Blogserie

Staatsschutz-Akte von Robert Krebs, 1959. Staatsarchiv Basel-Stadt, PD-REG 5a 2 5006 Unsere demokratische Kultur hat eine Geschichte, und die ist lehrreich. Im Kalten Krieg sollte der Staatsschutz die Schweiz gegen kommunistische Unterwanderung schützen. Und das tat er mit allen Mitteln … Die Überwachungsakten des Staatsschutzes sind Zeugnisse einer politischen Kultur. Heute sind sie im Staatsarchiv…

Neu für Sie: PD-REG 3a Fallakten Fremdenpolizei

Magnet Basel, Neu zugänglich

Illustration Anna Deér „Der Bestand ist weitgehend unerschlossen“ – so ein Vermerk im Archivkatalog schmerzt Archivare ebenso wie Archivbenutzende. Denn in der Praxis heisst das: Recherchen sind aufwändig, Forschung ist nur unter aktiver Mithilfe von Archivmitarbeitenden möglich. So auch beim Bestand PD-REG 3a Personen- und Sachdossiers der Fremdenpolizei 1911-1998. Fast einen Laufkilometer Akten umfasst dieser…

Gefragte Akten: Die Fremdenpolizeidossiers im Fokus der Forschung

Allgemein, Aus dem Lesesaal, Blogserie, Magnet Basel

Historikerinnen und Historiker haben alle einen Traum: Neuland zu entdecken, einen Aktenbestand zu finden, der bisher noch kaum erforscht ist. Da sind sie beim Staatsarchiv Basel-Stadt an der richtigen Adresse. Denn die Hunderttausenden von Fremdenpolizeidossiers, die hier lagern, wurden von der Forschung in den letzten Jahrzehnten erst ansatzweise bearbeitet. Der folgende Beitrag von Hermann Wichers,…

Kategorien der Befremdung: Fremdenpolizeiakten im Staatsarchiv

Aktenzeichen, Magnet Basel

Schalterhalle der Fremdenpolizei im Spiegelhof, um 1950. Staatsarchiv Basel-Stadt, Hö D 35385 Wie kommt es eigentlich dazu, dass im Staatsarchiv eine derart grosse Menge an Migrationsgeschichten dokumentiert ist? Und was für Akten sind das genau? Was heute auf Bundesebene  Staatssekretariat für Migration oder auf kantonaler Ebene (im Falle der Stadt Basel) Bevölkerungsdienste und Migration heisst,…

Nachfragen erwünscht! Zu den Fremdenpolizeiakten im Staatsarchiv

Aktenzeichen, Blogserie, Magnet Basel

Ein Meer an Geschichten zu Menschen, die in Basel als Migranten gestrandet sind, verbirgt sich in den Akten des Staatsarchivs Basel-Stadt. Dieser Beitrag von Nicole Dreyfus erschien im Sonderheft von tachles am 21. April 2017, zur Ausstellung Magnet Basel. Foto: Aurel Fischer 2016. Öffentlich waren die Akten schon lange. Doch kaum jemand interessierte sich dafür….

Fiction und Faction – ein Gespräch

Allgemein, Anlässe, Magnet Basel

Eine unfassbare Fülle von Lebensgeschichten steckt in den Dossiers der Fremdenpolizei, wie sie die aktuelle Ausstellung Magnet Basel zeigt. Stoff für Geschichtsbücher – und für Romane? Was für Inspiration schöpft eine Schriftstellerin aus Akten, wie geht sie mit Fakten um, wo liegen allfällige Grenzen der literarischen Freiheit? Wo und wie unterscheiden sich literarisches Schreiben und…

Stimmen zu Akten: Blogserie zu Magnet Basel

Blogserie, Magnet Basel

Was hiess es – was heisst es, seine Heimat zu verlassen und in der Fremde ein neues Leben zu beginnen? Von Migrationserfahrungen im Spiegel behördlicher Akten erzählt die laufende, fünfteilige Ausstellung Magnet Basel (28. April bis 1. Oktober 2017). Begleitend dazu präsentieren zwei der Ausstellungsorte, das Staatsarchiv und das Museum für Wohnkultur, in einer Blogserie…

Von unschätzbarem Wert: Fremdenpolizeiakten im Staatsarchiv

Aktenzeichen, Blogserie, Magnet Basel

Da steckt Geschichte drin, besser gesagt: Da stecken Geschichten drin. Und zwar Hunderttausende. Geschichten von Menschen, die in Basel Zuflucht suchten, Arbeit, Liebe oder ganz was anderes. Über einen Kilometer Regale füllen die Akten der kantonalen Fremdenpolizei im Staatsarchiv Basel-Stadt. Es ist eine Quelle von unschätzbarem Wert. Denn es sind nicht einfach Unterlagen, die aus…

Isaak Aufseher – toleriert zur Weiterreise

Aktenzeichen, Magnet Basel

Sieht so eine Flüchtlingsfamilie aus? Die Fotos in der Fremdenpolizeiakte von Isaak Aufseher (PD-REG 3a 33185) zeigen zwar einen (1952) als politischer Flüchtling anerkannten polnischen Juden, der 1939 illegal in die Schweiz einreist. Zuvor ist er antifaschistischer Aktivist jüdischer Herkunft in Spanien, Deutschland und Frankreich. Aber Gattin Rosa und Tochter Katja stammen nicht wie er…

Ludwig Trautmann – (k)ein politischer Flüchtling

Aktenzeichen, Magnet Basel

„Hiermit beehre ich mich Ihnen das Gesuch um Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz ergebenst einzureichen, und zwar in erster Linie zwecks Erholung von ausgestandenen Strapazen im Konzentrationslager in Deutschland.“ Mit diesen Worten beginnt Ludwig Trautmann, Schauspieler und Filmdarsteller, sein Gesuch 1935. Nachzulesen in Trautmanns Fremdenpolizeidossier in der Ausstellung Magnet Basel. In Basel hält sich Trautmann dann…

Maria Brüstle – keine Einwände vorhanden

Aktenzeichen, Magnet Basel

Seit 12 Jahren lebt Maria Brüstle in Basel, als sie 1943 einen Antrag auf ein Rückreisevisum stellt: Sie will in ihre badische Heimat zurück, vorübergehend, um beim Heuen zu helfen. Keine Einwände, stempelt die politische Abteilung der Fremdenpolizei ihren Antrag ab. So steht es im Fremdenpolizeidossier von Maria Brüstle. Gegen ihre Anwesenheit in Basel als…