Vom Suchen und Finden: Kranke Kinder

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Fragen und Antworten

Tag für Tag treffen im Staatsarchiv Fragen zur Geschichte ein. Zum Beispiel diese:

«Was findet man im Staatsarchiv über kranke Kinder im 18. Jahrhundert?»

Schlafraum der Krippe St. Alban, ca. 1920. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 1464. Fotoarchiv Wolf.

Und die Antwort aus dem Staatsarchiv?

«Da gibt es Einiges zu finden. Am besten sucht man im Archiv des alten städtischen Spitals und im Archiv des Waisenhauses. Beide Bestände sind weitgehend unversehrt erhalten. Allerdings dokumentieren diese Unterlagen aus dem 18. Jahrhundert im wesentlichen die Ökonomie der Betriebe.

Dennoch könnte eine Forschungsreise nach Basel lohnend ausfallen. In den Protokollen des Pflegamtes (Archivsignatur: Spital A 6), die ab 1541 überliefert sind, werden auch Einzelfälle behandelt. Ferner werden in den Krankenregistern (Spital V 7 und Spital V 8) das Datum des Ein- und des Austritts sowie die Einweisungsgründe festgehalten. Die Register sind nach Abteilungen unterteilt – die Abteilung ‹Kinderhaus› wäre wohl die passende.

Bei vielen der im 18. Jahrhundert ins Spital eingewiesenen Kinder handelte es sich um Findelkinder, die vom Kleinen Rat dem Spital zugewiesen wurden. Die allgemeinen Umstände zu solchen Einzelfällen dürften demnach auch in den Protokollen des Kleinen Rates erwähnt sein. Diese Protokolle sind digitalisiert und können online durchblättert werden.

Schliesslich liefert sicher die Serie Spital V 23 mit einem Umfang von 4,5 Laufmetern Hinweise. Dort finden sich Berichte, Briefe und Akten zu einzelnen Kranken ab dem 15. Jahrhundert. Die Serie ist alphabetisch geordnet.

Blick über den Rhein zum Waisenhaus, 1854. Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD Schn. 6.

Im Waisenhausarchiv wären ebenfalls die Protokolle (ab 1720 unter der Signatur Waisenhausarchiv B 1a ff.) sowie die Notandenbüchlein (ab 1776, Waisenhausarchiv B 2a ff.) zu konsultieren. Ein umfangmässig leider nur bescheidenes Faszikel beschlägt die Krankenpflege ab 1681 (Waisenhausarchiv H 7). Darin enthalten sind vorwiegend Zusammenstellungen über den Medikamentenverbrauch der Anstalt.»