Vom Suchen und Finden: Zölle für Juden

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Fragen und Antworten

Tagtäglich treffen Fragen im Staatsarchiv ein, und oft kann das Staatsarchiv weiterhelfen. Aber nicht immer …

Da wollte zum Beispiel jemand wissen, wie das früher mit den Zöllen für ein- und ausreisende Juden gewesen sei. Am Spalentor sei doch eine entsprechende Tafel angebracht gewesen?

Blick vom Spalentor auf die Landschaft hinaus, vor 1864. Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD Schn. 147.

 

Und die Antwort des Staatsarchivs:

«Warum die Tafel entfernt worden ist, wissen wir im Staatsarchiv nicht. Vielleicht im Zuge der letzten Renovation? Weiterhelfen kann da wohl die Denkmalpflege.

Was wir hingegen wissen: Im Staatsarchiv finden sich Zolltarife, auch für das Spalentor. Und da steht 1775 tatsächlich zu lesen: «Ein Jud im Ausgehen nebst dem Zeichen vom Obristknecht zahlet Schilling 1. Eine Jüdin oder Jud so unter 15 Jahren 6 Pfennig.»

Das entsprechende Mandat können Sie übrigens direkt einsehen, online, in unserem Archivkatalog. Die Mandatsammlung 1452-1797 ist vollumfassend digitalisiert.»

Mandat vom 11.02.1775, Zoll=Ordnung für das Spahlen=Thor. Statsarchiv Basel-Stadt, STA Bf 1 A 13-51.

2 Kommentare zu “Vom Suchen und Finden: Zölle für Juden”

  1. Bruno Bärtschi sagt:

    Die Entfernung der Zolltafel, ob dieselbe original war oder nicht, ist tatsächlich anlässlich der kürzlich durchgeführten umfassenden Renovation des Spalentors geschehen. Ich habe sie schon fast verzweifelt gesucht und erfreulicherweise hier wieder gefunden. Beachtenswert sind die hohen Tarifansätze für die Ausfuhr von Lebensmitteln und insbesondere Halbfabrikate zur Weiterverarbeitung.

    1. hagmannd sagt:

      Danke für die Rückmeldung!

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