Reisen trotz Corona 3: Postkarten-Geschichten Schweizerreise

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Die Grenzen sind zu, Züge und Flugzeuge stehen still. Dann reisen wir halt im Kopf! Aus aktuellem Anlass hier nochmals ein älterer Blogbeitrag.

Postkarten haben es an sich, dass sie kurz und knapp sind, zuweilen fast wortlos. Wer die Verfasserin war oder wohin die ganze Reise führte, das erfährt man beim Lesen einer Postkarte selten. Hier erzählen wir deshalb etwas mehr zu dem, was auf unseren Postkarten steht, die wir an der Museumsnacht vom 22. Januar 2016 gezeigt haben. Sprich was dazu im Staatsarchiv an überlieferter Information vorhanden ist.

Teil 3: Schweizerreise

Die Fotografien stammen aus dem fotografischen Nachlass des Architekten Rudolf Christ (1895-1975). Sie befinden sich in der Bildersammlung (BSL 1046) und sind noch in Bearbeitung. Zu sehen sind darauf vor allem Aufnahmen von Reisen der Familie in der Schweiz. Rudolf Christ war Präsident des Basler Ingenieur- und Architektenvereins und leitete einige Jahre als Obmann die Ortsgruppe Basel des Bundes Schweizerischer Architekten (BSA).

Dieses Zitat und das Aquarell stammen aus einem handschriftlichen Bericht mit Lebenserinnerungen eines Handwerkburschen. Es ist nicht ganz klar, ob die Lebenserinnerungen von Samuel Baur-Lippe selbst stammen. Darin wird unter anderem die Wanderzeit eines Handwerkburschen beschrieben. Der Bericht ist online einsehbar via Archivkatalog. Er befindet sich im Privatarchiv PA 448 Archiv und Sammlung Samuel Baur-Lippe und Franz Baur.

Die Fotografien stammen aus Fotoalben von Gustav Wackernagel (1858–1939). Diese befinden sich im Privatarchiv PA 82 Wackernagelsche Familienstiftung (insgesamt 29 Fotoalben). Gustav Wackernagel-Merian schlug eine kaufmännische Laufbahn ein und arbeitete in der Seidenbandfabrik seines Oheims mütterlicherseits, Rudolf Sarasin, mit. Nach dessen Tod leitete er die Firma gemeinsam mit seinen Cousins weiter. Viele Sommer verbrachte er mit seiner Familie auf dem Gut Schönthal bei Langenbruck.

Die Fotografien stammen aus Lagerberichten der jeweiligen Verantwortlichen in den 1940er- und 1950er-Jahren. Die Berichte finden sich im Privatarchiv PA 163 Archiv der Kommission für Ferienversorgung armer und erholungsbedürftiger Schulkinder (seit 1900 Stiftung, seit 1967 Basler Stiftung für Ferienkolonien). Die Kommission für Ferienversorgung armer und erholungsbedürftiger Schulkinder wurde im Mai 1878 gegründet. Ihre Gründungsmitglieder entstammten dem gehobenen Bürgertum. Ziel war die Hebung der Volksgesundheit. Die ersten Ferienkolonien wurden 1878 organisiert. Die Zahl der teilnehmenden Kinder stieg bis in die 1920er-Jahre auf gegen 1000 pro Jahr an. Lange Jahre übernahmen Lehrerinnen und Lehrer Basler Schulen die Ferienbetreuung. Die ersten Kolonieorte lagen allesamt im Baselbiet. Später folgten Orte im nahen Aargau und im Solothurner Jura, wobei die Kolonien in der Regel auf Bauernhöfen untergebracht und von der Gastfamilie verköstigt wurden.

Die Postkarten stammen aus einer separaten Sammlung der Familie Burckhardt-Grossmann um 1900. Sie befinden sich im Privatarchiv PA 962 Jenny Adéle Burckhardt-Stiftung.

Die Fotografien stammen aus einem Sammelalbum mit Reisefotos, ohne Angaben zur Verfasserschaft, datiert zwischen 1922 und 1928. Das Album befindet sich in der Bildersammlung (BSL 1020).

Die Fotografien stammen aus Fotoalben mit Reiseerinnerungen aus dem Nachlass von Andreas Christ. Sie befinden sich im Privatarchiv PA 928 Aus dem Nachlass von Andreas Christ-Iselin (1908-1980). Andreas Christ-Iselin war Arzt und Gründer des Sanatoriums Enzenberg in Langenbruck. Er hinterliess mehrere Fotoalben von seinen Reisen in der Schweiz und in Europa.

Das Postkarten-Zitat stammt aus einem Zeitungsbericht über die Fussreise der Schülerwerkstätte Basel nach Aarau 1898, der in einem Sammelalbum mit Fotografien überliefert ist. Das Sammelalbum befindet sich im Privatarchiv PA 1085 Fussreisen der Schülerwerkstätte Basel, organisiert von Samuel Rudin-Pfaff (1850-1924). Samuel Rudin-Pfaff (1850-1924) war Primarlehrer und gilt als Begründer des Knabenarbeitsunterrichts in der Schweiz. In diesem Unterricht wurde vorwiegend den Knaben aus wenig bemittelten Schichten ermöglicht, sich mit handwerklichen Arbeiten zu beschäftigen. Im Herbst 1882 eröffnete er die Schülerwerkstätte Basel. Jeweilen in der ersten Hälfte der Schulsommerferien veranstaltete er für Kinder und Jugendliche ab 9 Jahren Fussreisen durch die Schweiz. Die erste dieser Reisen führte die Teilnehmer 1898 von Basel nach Aarau und wieder zurück.

Das Zitat über eine Reise Frauenfeld–Zürich–Baden um 1754 stammt aus einem Tagebuch von Isaak Iselin. Das Tagebuch und weitere 60 Tagebücher befinden sich im Privatarchiv PA 98a Nachlass von Isaak Iselin (1728-1782). Isaak Iselin war ein vielfältig engagierter publizistisch tätiger Geschichtsphilosoph in der Zeit der Aufklärung. 1758 bis 1760 amtete er als Ratsschreiber in Basel. Er gehörte zu den Mitbegründern der der Helvetischen Gesellschaft, und war Hauptinitiant der Gesellschaft zur Aufmunterung und Beförderung des Guten und Gemeinnützigen (GGG).

Das Zitat stammt aus einem handschriftlichen Notizheft Labhardts, die Fotografien stammen aus Fotoalben. Die Unterlagen befinden sich im Privatarchiv PA 850a Robert [gen. Ricco] Labhardt. Labhardt studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Basel. Er arbeitete bis 1953 im diplomatischen Dienst in Buenos Aires. Danach übernahm er die politische Berichterstattung über Argentinien der Neuen Zürcher Zeitung NZZ und schrieb für die Basler Nachrichten u.a. 1963 kehrte Labhardt nach Europa zurück und wurde in Wien ansässig. Seine Reisen in Übersee sind gut dokumentiert.

Das Gedicht mit dem Titel Verfehlter Spaziergang der Samstags-Gesellschaft von 1931 stammt aus den Unterlagen der sogenannten Samstags-Gesellschaft und befindet sich im Privatarchiv PA 778 Archiv der Samstag-Gesellschaft. Die Samstags-Gesellschaft war 1868 gegründet worden und organisierte Freizeit-Aktivitäten.