Im November 1762 wurde bei Ludwig Mieg, Geldwechsler auf dem Barfüsserplatz, ein Diebstahl von 8’000 Gulden verübt. Dessen Aufklärung nahm den Kommandanten des Harschiererkorps, Nicolaus Miville, stark in Anspruch. Erst zwei Jahre später wurden die Gebrüder Johannes und Jakob Bach als Täter entdeckt. Über diese Geschichte schrieb Miville in seinem Tagebuch:
„Item erfuhr ich, dass Jakob Bach an einem gewissen Sonntage zu Wyhlen (im Badischen) Mess hören werde, zu welchem Ende ich den Harschierer Hug dahin fertigte, um, nur in bürgerlicher Kleidung, auf den Bach zu vigilieren und anzuhalten. Es glückte diesem Harschierer wirklich, denselben handfest zu machen und nach Rheinfelden in Verwahrung bringen zu lassen. Allein weder der dasige Oberamtmann von Schlüchten, noch die k.k. Regierung zu Freiburg wollten die Auslieferung eines katholischen Menschen an ein nichtkatholisches Ort durchaus nicht bewilligen. Weil aber Jakob Bach auch zu Solothurn graviert war, so brachte ich es bei dasigem Magistrat dazu, dass er desselben Extradition von Rheinfelden begehrte und erlangte; endlich willigte er auch in die von mir begehrte Auslieferung der ganzen Bande nach Basel. Die Brüder Bach wurden den 11. Mai 1765 gehenkt, und alles übrige Geschmeiss an Pranger gestellt, mit Ruten gestrichen und gebrandmarkt. Dieser Prozess hat M.H. wohl 200 Louis d’Or gekostet. Es war aber vieles an der Entdeckung dieses Diebstahls gelegen, weil man den Verdacht immer auf hiesige Leute gehabt. (zitiert aus „E.K., Leben des Major Nicolaus Mivile, in: Basler Taschenbuch 1854-1855)
Die Verhörakten zum Diebstahl finden sich im Staatsarchiv unter der Signatur Straf und Polizei C 30.
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Dieser Beitrag stammt von Robert Heuss, ehemaliger stellvertretender Polizeikommandant und späterer Staatsschreiber. Auf die Diebstahlgeschichte stiess er bei seinen Archivrecherchen für die 2016 erscheinende Publikation zur Basler Polizeigeschichte 1816-2016.
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