Seidenband Pro Patria, 1914/1915. Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 743 A 2 53.1
Einst zierten farbenprächtige Basler Seidenbänder modische Hüte und Damenkleider weltweit. Seit dem 17. Jahrhundert hatte sich in Basel eine Seidenbandproduktion entwickelt, durch welche die Stadt in globale Märkte eingebunden wurde. Das obige Beispiel zeigt zwar eine rein nationale „Anwendung“. Die Pro Patria-Stiftung diente – mit dem Verkauf von Bundesfeierkarten, -marken und eben -abzeichen – einer Rückbesinnung auf die Schweiz. Dieses Seidenbandabzeichen ist aber zugleich Teil einer zeitgeschichtlichen Propaganda, die weit über Basel und die Schweiz hinaus reichte: Die europäischen Nationen produzierten im Ersten Weltkrieg Unmengen an Seidenbändern, die der Glorifizierung von Siegen und Helden dienten. Dokumentiert ist dies zum Beispiel in den dreizehn Sammelalben von Emil Seiler La Roche zu „Basel im Weltkrieg“, die im Staatsarchiv überliefert sind.
Basel global
In den Sommerwochen erzählt der Blog des Staatsarchivs in einer kleinen Serie von den Beziehungen zwischen Basel und der Welt. Es geht um Koloniales, Botanisches, Kunsthandel, Seidenprodukte, Ideologie und vieles mehr.
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