Die Zukunft für das Staatsarchiv Basel-Stadt heisst «Zasamane». Das ist althochdeutsch und bedeutet «zusammen». Diesen Titel trägt das Neubauprojekt von Staatsarchiv und Naturhistorischem Museum. Denn beide Institutionen werden ca. 2022 zusammen ein neues Gebäude beziehen, als eigenständige Betriebe, aber unter gemeinsamem Dach.
Visualisierung des Neubauprojekts von Staatsarchiv und Naturhistorischem Museum.
Praktisch und sinnvoll
Warum diese Nachbarschaft? Das hat ganz praktische Gründe. Beide Institutionen brauchen dringend mehr Platz, zentrale Magazine, zeitgemässe Vermittlungsräume und Arbeitsplätze. Baugrund ist rar im Stadtkanton Basel, und die jahrelange Standortsuche führte schliesslich zu dieser Lösung.
Und diese Lösung macht Sinn. Der neue Standort bietet für beide Institutionen eine bessere Sichtbarkeit und vor allem einen viel besseren Benutzerservice: gute Erreichbarkeit, zeitgemässe Vermittlungsangebote und behindertengerechte Räume, eine Cafeteria und vieles mehr.
«Zasamane» ist auch ein inhaltliches Motto: Archiv wie Museum sind essenziell Gedächtnisse, Plattformen zur Auseinandersetzung mit Wandel und Entwicklung. Beide beherbergen umfangreiche Bestände, Sammlungen im Museum, Archivalien im Archiv. Die Begriffe «Sammeln» und «zusammen» gehen beide auf denselben Wortstamm zurück … Das Naturhistorische Museum sammelt zwar weltweit, über Jahrmillionen hinweg. Das Staatsarchiv ist territorial gebunden, reicht knapp tausend Jahre zurück. Und doch gibt es da unendliche Gemeinsamkeiten und Verbindungen.
Überraschungen
Impressionen aus der Museumsnacht 2014.
Auf spielerische Art haben Museum und Archiv diese Verbindungen schon mehrmals sichtbar gemacht. Zum Beispiel an der Museumsnacht 2014. Da zeigte das Staatsarchiv zum Thema «Das Tier und wir» einen Aufruf zur Maikäfer-Verwertung in Kriegsjahren und eine DDT-Werbebroschüre. Und dazu einen QR-Code-Kleber mit der Frage: «Summ, summ … stumm?». Wer den Code mittels Handy einscannt, kriegt überraschende Antworten.
Weitere Beispiele:
- Der Rapport über verwanzte Wohnungen anno 1925, mit der QR-Code-Frage: «Schatz, haben wir Gäste?»
- Die Dokumentation über Taubenplage und Tierschutz in den 1970er-Jahren, mit der QR-Code-Frage: «Taub vor lauter Gurren?»
- Das Rezept zur Herstellung von Mäusegift 1819, mit der QR-Code-Frage: «Weisse Mäuse vor Augen»?
Autor dieses Beitrags ist Daniel Hagmann, Leiter der Abteilung Kommunikation und Vermittlung.
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