Maturanden auf einer Pferdekutsche, April 1938. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 6105
Aus aktuellem Anlass fällt gleich zweierlei auf. Zu sehen sind erstens nur Männer, jung und alt; Gymnasien waren damals noch geschlechtergetrennt. Die Mädchen gingen, seit sie 1899 erstmals auf Gymnasialstufe zugelassen waren, auf dem Kohlenberg zur höheren Bildung. Und was auch auffällt: die Aufbruchsstimmung, welche die jungen Männer verkörpern. Unterwegs, man könnte sie als Matrosen auf dem Weg zum Hafen deuten, gut gelaunt, bereit ihren Platz in der Welt zu erobern und ihre Meinung mit dem Sprachrohr kundzutun. 1938 war gewiss keine einfache Zeit, um erwachsen zu werden, kaum aus der Wirtschaftskrise heraus, inmitten wachsender Spannungen. Ein Vergleich mit heutigen Maturanden ist nicht direkt möglich, doch unwillkürlich denkt man an die jungen Menschen, die seit letztem Frühjahr im Ungewissen schweben, Prüfungen verschoben, Feiern abgesagt, Treffen verboten.
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