Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 1-1532 1
Vor 50 Jahren regierten noch die Männer in Stadt und Kanton. Doch der lange, friedliche Kampf der Frauen lohnte sich auf die Dauer.
In einer kalten Februarnacht anno 1961 zog eine aussergewöhnliche Prozession durch die Stadt. Aktivistinnen der Frauenstimmrechtsvereinigung erinnerten mit einem Fackelzug an ihre unerfüllten Forderungen: wählen und stimmen zu dürfen. Genau zwei Jahre vorher, am 1. Februar 1959, war das Frauenstimmrecht auf Bundesebene in einer Volksabstimmung abgelehnt worden. Wenigstens sah es auf Gemeindeebene ein wenig besser aus. In Riehen durften Frauen seit 1958 über Angelegenheiten der Bürgergemeinde abstimmen. Und ebenfalls in Riehen war im selben Jahr mit Gertrud Späth-Schweizer erstmals in der Schweiz eine Frau in eine politische Behörde, den Bürgerrat, gewählt worden. Auf kantonaler Ebene führte der Protest aber erst 1966 zum Erfolg sprich zum Stimm- und Wahlrecht. Und bis zum Frauenstimmrecht auf Bundesebene mussten die Fackelträgerinnen noch länger warten. 1971 war es dann endlich soweit.
Der Text erschien erstmals in der Dezemberausgabe 2015 von bsintern.
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