Gesundheit!

Diese Seite ausdrucken
Allgemein

Dieses Buch von Beat Bächi über die „Erfindung“ von Vitamin C ist zwar schon vor einigen Jahren erschienen. Doch gerade jetzt, zur beginnenden Grippesaison, lohnt sich die erneute Lektüre. Wie wurde Vitamin C zu „Wunderdroge“? Nicht allein durch Forschung, sondern durch das Zusammenspiel von Wissenschaft, Marketing und Gesundheitspolitik. Das Basler Pharmaunternehmen Hoffmann-La Roche, schuf sich eine marktbeherrschende Position im Vitamin-C-Geschäft. Zitat Buchverlag: „Um dem künstlichen Vitamin C zum Durchbruch zu verhelfen, wurden – im Verbund mit Gesundheitsbehörden – neue Krankheitsbilder geschaffen, welche die Einnahme von Vitamin C als ratsam erscheinen liessen. Der Konsum von Vitamin C wurde im Schatten des Zweiten Weltkriegs zu einer neuen Bürgerpflicht und für die Aufrechterhaltung der Gesundheit in industriellen Gesellschaften als notwendig angesehen. „

Grundlage dafür war die Forschungsarbeit von Tadeusz Reichstein. Er entwickelte 1933 das chemisch-mikrobiologische Verfahren, das erst die industrielle Herstellung grosser Mengen von Vitamin C ermöglichte.

Nachzulesen ist dies im Privatarchiv Tadeusz Reichstein, das sich im Staatsarchiv Basel-Stadt befindet. Es umfasst ganze 41 Laufmeter und enthält sowohl persönliche wie wissenschaftliche Unterlagen. Sie dokumentieren seine Forschungen über Kaffeearomen, Militärische Kampfstoffe, Farne, Cortison – Letzteres verhalf ihm 1950 zum Nobelpreis. Zu finden sind auch Unterlagen über Reichsteins Engagement in der jüdischen Flüchtlingshilfe und in weiteren Hilfswerken und Stiftungen.