Akten der Verwaltungskommission des Bezirks Birseck 1824-1832. Staatsarchiv Basel-Stadt, Räte und Beamte L 3a.
2015 übergab die Gemeindeverwaltung Oberwil diesen Band dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Er war bei einer Reorganisation des Gemeindearchivs ans Tageslicht gekommen. Und ganz offensichtlich besser platziert in Basel als in Oberwil. Denn genau 100 Jahr früher hatte der sogenannte Wiener Kongress beschlossen, dass die neun Birsecker Gemeinden des ehemaligen Fürstbistums Basel dem Kanton Basel zugeschlagen werden sollten.
Verwaltung neuer Untertanen
Das Birseck blieb im neuen Herrschaftsgebiet ein eigener Bezirk mit eigenem Steuersystem und eigener Verwaltung. Es wurden ein Statthalter und eine Verwaltungskommission eingesetzt. In dieser konnte das Birseck nur zwei von sechs Mitgliedern stellen. Bis zur Kantonstrennung 1832/1833 blieb das Birseck Teil des Kantons Basels. Die Akten der Verwaltungskommission dokumentieren, welche Fragen neu geregelt werden mussten:
- Eine neu eingeführte Grundsteuer wurde eingeführt, erhöht durch eine Sonderabgabe für die Armenkassen.
- Die ehemals staatlichen Hypotheken mussten nach dem Herrschaftswechsel neu geregelt werden.
- Ehemalige Soldaten, vertriebene Priester und Mönche sowie Fürstbischof und das Domkapitel erhielten eine Pension, was fast 40 % der Bezirksausgaben ausmachte.
- Die Auseinandersetzung über die Bodenzinsen wurde durch die Zahlung des zwanzigfachen Jahreszinses möglich, was für grosse Bevölkerungsteile Probleme schuf.
- Das frühere Bürgerrecht wurde wieder hergestellt und den während der französischen Zeit zugezogenen Bürgern nur zurückhaltend gewährt.
- Die durch den Code Civile den Frauen zugestandenen Rechte wurden rückgängig gemacht.
Mehr zum Birseck
Im Staatsarchiv Basel-Stadt finden sich weitere Unterlagen zur Verwaltungskommission
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