Als die Fahrplan-Apps noch aus Papier waren

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Archivpädagogik

Ein Beitrag von Joel Bühler, Aesch BL, Lou Schneider, Aesch, und Nicolas Schütz, Breitenbach SO

Die erste Zugstrecke auf Schweizer Boden können wir uns nicht auf die Schweizerfahne schreiben. Die erste, zumindest teilweise auf Schweizer Gebiet liegende Eisenbahnlinie wurde nämlich 1844 von den Franzosen gebaut und führte von Basel nach Strasbourg. Das war immerhin drei Jahre vor der ersten innerschweizerischen Bahnstrecke zwischen Zürich und Baden.

„Chemin de Fer de Strasbourg à Bâle: Réglement“: Handgeschriebenes Reglement der ersten Eisenbahnlinie

Als der Fahrplan noch nicht als App zur Verfügung stand: Grossformatige Zusammenstellung der Abfahrtszeiten „Chemins de fer d’Alsace“

Formaler Kontext der Quelle

Die vielen Dokumente über die Eisenbahn waren in einer grauen DIN A4 grossen Kartonkiste. Die meisten Dokumente hatten auch diese Grösse, andere waren grösser und deshalb gefaltet, wie das Plakat über die Abfahrtszeiten der Zuglinie zwischen Mulhouse und Strasbourg. Die Briefe waren handgeschrieben, hatten aber auch Abschnitte, die mit der Schreibmaschine getippt waren. Das Papier war sehr bröckelig und vergilbt. Viele Korrespondenzen befassten sich mit dem Abgleich der Abfahrtszeiten auf schweizerischem und französischem Gebiet.

Inhaltlicher Kontext der Quelle

Weshalb wurde diese binationale Eisenbahnlinie überhaupt gebaut? Die Strecke ist ein Symbol für die intensive politische und ökonomische Beziehung zwischen der Schweiz und dem Elsass. Die Beziehung zwischen Basel und dem Elsass hat eine lange Tradition. Die Basler importierten Nahrungsmittel aus dem Elsass. Die Schweizer Textilfirmen produzierten umgekehrt im Elsass. Die gemeinsame Sprache könnte die Beziehung ebenfalls intensiviert haben.
Quelle: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003354/2018-01-22/#HPolitischeBeziehungen Kapitel 4.1
Signatur: Staatsarchiv Basel-Stadt, Eisenbahn D 10 Fahrpläne 1844-1854

 

Der Beitrag entstand im Rahmen eines Schulprojekts über Industrialisierung, durchgeführt von zwei bilingualen Schulklassen aus dem Regionalen Gymnasium Laufental, mit Lehrerin Noëlle Borer.

 

2 Kommentare zu “Als die Fahrplan-Apps noch aus Papier waren”

  1. Marianne Brown-Lüdi sagt:

    Danke für diesen Blog. Interessant.
    Ich würde die Bilder gerne vergrössert anschauen können. Das war möglich, aber geht im Moment nicht mehr.
    Was muss ich machen, um die Bilder mit Zoom anschauen zu können?

    1. hagmannd sagt:

      Danke für den Hinweis, es sollte jetzt verbessert sein

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