Nie wieder, ich schwöre / 2

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Digitale Edition

Am 13. November 1563 schwor Josue Peter der Schürlitzweber: Nie wieder werde ich der welschen Michlerin ihren Karren in den Brunnen werfen, Zuber voller Hemden in den Birsig stossen, ein Gartenhaus auf den Kopf stellen. Nie wieder werde ich bewaffnet herumlaufen, höchstens mit einem abgebrochenen Brotmesser. Fertig mit Karten spielen und würfeln, und sowieso ist Mässigung versprochen.

So ist es nachzulesen im Urfehdenbuch X im Staatsarchiv Basel-Stadt. Was ist eine Urfehde? Der schriftlich beglaubigte Verzicht auf Rache an Richtern und Strafverfolgern, oft verbunden mit dem Versprechen, das Gebiet der Stadt nicht mehr zu betreten. Die Urfehdebücher sind somit eine unglaublich reiche Quelle für den Einblick in das Verhältnis von Recht und Ordnung, Alltagsverhalten und Norm früherer Jahrhunderte.

So lautet der Eintrag im Original:

Demnach und den bürgeren by nechtlicher wyl, das ir umbgestossen, der welsch Michlerj ein karren inn brunnen gworfen, ettlich züber uff dem obren Byrsich, darinnen hembder gsin umbgstossen, ouch ein gartenhüssli bym Margstal umbkert worden, ist disser derselben dingen merglichen verschreyt, innsonderheit diewyl er kurtzlichen, by zweyen lerman gsin inn Sant Johans Vorstat und Eschamer Vorstat zuckt, und inn die stein gehouwen, ist er mit gfenckniss des Wasserthurns gestrofft und nochdem er durch die Sybenherren verhort, hatt man in uff Sambstag den 13 Novembris ditz 63ten jors, mit gmeyner urphet, gnediglichen wider ussglossen, dorby er ouch geschworen hatt, das er all zünfft und gsellschaften, würtz, wyn und kochshüser myden und sich allein siner zunfft gepruchen, darzu kein gwer, weder tags noch nachts by noch an im tragen solle, dann allein ein abprochen brotmesser, dessglichen weder mit würfflen noch karten, spylen, sonder aller spylen sich genzlichen müssigen und abthuon solle.
Niclauss Im Hoff Not[ariu]s s[ub]s[crip]s[it]

Digitale Edition

Diese Abschrift stammt aus der digitalen Edition des Basler Urfehdebuchs X. Diese ist unter Leitung von Prof. Dr. Susanna Burghartz aus einer Transkriptionsübung 2012 und einer gemeinsam mit Sonia Calvi durchgeführten TEI-Kodierungsübung 2016 am Departement Geschichte der Universität Basel entstanden. Die technische Leitung des Projektes lag bei Prof. Dr. Georg Vogeler (Universität Graz, GAMS), die technische Umsetzung besorgte Christopher Pollin.

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