Staatsarchiv Basel-Stadt, UNI-REG 23l 9-1 (1)
2015 machte das Departement Physik der Universität Basel Schlagzeilen: Es hatte zu Forschungszwecken seit Jahrzehnten im Keller einen Atomreaktor betrieben. Nun musste, nach der Stilllegung, der radioaktive Müll entsorgt werden. Der Reaktor war 1959 in Betrieb genommen worden. Doch schon viel früher hatte man an der physikalischen Anstalt mit Uran zu tun gehabt. Im Staatsarchiv finden sich Dokumente über die Lieferung von Radium. Es stammte aus einer Mine in der damaligen Kolonie Belgisch Kongo. Geliefert wurde das Material vom Unternehmen Union Minière du Haut Katanga. Die UMHK förderte unter dem Schutz Belgiens in enormen Ausmass Rohstoffe wie Kupfer, Zinn, Silber, Gold, Radium und Uran zutage und trieb weltweit Handel damit. Aus diesen Minen stammte übrigens auch das Uran, welches die Vereinigten Staaten im Zweiten Weltkrieg zum Bau von Atombomben verwendeten.
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