Kleinbasel im Blick

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Historische Fotografie

Fotografien aus dem Staatsarchiv, von Christian Jaeggi und Ursula Sprecher.

Was können Fotografien – historische wie zeitgenössische – über das Kleinbasel erzählen, über die
Menschen, die hier wohnen und arbeiten? Diesen Fragen spürt die Ausstellung «Kleinbasel» nach, die ab 19. März im Ausstellungsraum BelleVue an der Breisacherstrasse 50 zu sehen ist. Es ist die zweite Ausstellung in einer vierteiligen Reihe, die das Staatsarchiv Basel-Stadt in Kooperation mit dem Verein BelleVue – Ort für Fotografie realisiert.

BelleVue hat vier FotografInnen beauftragt, eine aktuelle Arbeit mit jeweils eigenem Fokus auf das
Kleinbasel zu realisieren. Maria Patzschke berichtet in einer Art fotografischem Tagebuch über
Alltagssituationen, die sie zufällig angetroffen hat. Ursula Sprecher und Viviane Herzog präsentieren in
Bild und Text Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, die in diesem Stadtteil zu Hause sind.
Roland Schmid zeigt das Kleinbasel bei der Arbeit und Christian Jaeggi setzt sich mit den Grün- und
Erholungsräumen auseinander. Zusätzlich haben zwei Klassen aus dem Bläsi- und dem Sandgrubenschulhaus
Fotoarbeiten entwickelt.

Den zeitgenössischen Bildern stehen in der Ausstellung historische Fotografien aus dem Staatsarchiv
Basel-Stadt gegenüber. Die vom Staatsarchiv ausgewählten Strassenansichten, Porträts und
Baustellenbilder aus den 1880er- bis 1920er-Jahren veranschaulichen, welche fotografischen Zeugnisse
überliefert sind. Eine Bildanimation, Fotoalben und eine Installation laden ein, sich in die Details
zu vertiefen und überraschende Entdeckungen zu machen. Richard Spillmann bietet mit einer Auswahl
alter Ansichtskarten aus seiner privaten Sammlung weitere Einblicke in das frühere Kleinbasel
und in ein Bildmedium, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen rasanten Aufschwung erlebte.

Dank dem fotografischen Blick auf einzelne Menschen, Strassen und Plätze und den interessanten
Bezügen zwischen der historischen und der zeitgenössischen Fotografie macht die Ausstellung nicht
nur ein Stück Kleinbasler Alltag sichtbar, sondern öffnet auch neue Blickwinkel auf das Altbekannte.
Eine Einladung zum Hinsehen, Entdecken und Nachdenken, aber auch zu eigenen Streifzügen
durch die Stadt.

Wie kam es zu dieser Ausstellung? Basel ist reich an Fotografie, aktueller wie historischer. Aber ist dieser Reichtum auch öffentlich bekannt, wird er genutzt? Da besteht Vermittlungsbedarf, meinten 2018 drei Organisationen, die sich mit Fotografie befassen: die Christoph Merian Stiftung, BelleVue – Ort für Fotografie und das Staatsarchiv Basel-Stadt. Auf Anregung der Stiftung entstand die Idee, im gemeinsamen Projekt «Im Bild – Archivierte und zeitgenössische Fotografie im Dialog» historische Fotografien mit heutigen zu kombinieren. Das sollte eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie und mit aktuellen Fragen ermöglichen. «Kleinbasel» ist die zweite Ausstellung der vierteiligen Projektreihe «Im Bild».