Ausnahmezustand aus dem Archiv 1

Blogserie

Aus dem Sammelalbum von Emil Seiler-La Roche, 1918, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 743 A 9 Seite 53 Ausserordentliche Zeiten erfordern ausserordentliche Massnahmen. Vor über 100 Jahren wütete die Grippe, und die Behörden appellierten an den „gesunden Menschenverstand“, solange als möglich …  

Die Stadt zwischen Mittelalter und Moderne

Aus dem Lesesaal

Die ersten Sätze des dem Grossen Rat am 6. Juni 1859 vorgelegten Ratschlags halten fest: «Es ist eine in die Augen springende Thatsache, dass seit ungefähr einem Jahrzehnt das Anbauen ausserhalb unserer Stadtmauern in einem Grade sich mehrt, wie früher nie. Die Ursachen dieser Erscheinung […] bestehen theils und hauptsächlich in vermehrter Bevölkerung, theils aber…

Achtung Seuche: Massnahmen aus dem Archiv 2

Blogserie

Mandat von 1667. Staatsarchiv Basel-Stadt, STA Bf 1 A 6-1, Seite 8 Was hilft gegen die Pest? Einmal pro Woche nehme man eine Pestilenz-Pillule (den Kindern in einem gebratenen Apfel versteckt schmackhaft gemacht). Die Zutaten: Aloe, Rhabarber, Lerchenschwumm, Myrrhe, Zitwen, Enzian, Safran, Rosensirup oder Terpentin als Lösungsmittel. Das helfe, den Leib von überflüssiger Feuchtigkeit zu befreien…

Achtung Seuche: Massnahmen aus dem Archiv 1

Blogserie

Mandat vom 10. Mai 1713. Staatsarchiv Basel-Stadt, STA Bf 1 A 7-31 In „unser geliebtes Vaterland“, wo man durch die Gnade Gottes noch gesunde Luft geniesse, solle die im Ausland grassierende ansteckende Krankheit nicht Einlass finden. Dies dekretierten mit diesem Erlass die Basler Behörden im Mai 1713. Das hiess: Verschärfte Kontrolle an den Stadttoren, kein Einlass von…

Basel, das Licht und die Zwischenkriegszeit

Aus dem Lesesaal

  Drei Bilder, eine Serie, sie alle zeigen den gleichen Ort. Das erste Bild: Eine Strassenkreuzung, Häuserreihen, gut erkennbar schlängeln sich Streifen vom unteren Bildrand in die Mitte. Auf dem zweiten Bild zeichnen sich die Silhouette der Häuser stärker vor dem hellen Himmel ab, Punkte begleiten nun die Streifen. Beim letzten Bild ist die Kreuzung…

Basel bauen! Wo sind wir hier?

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Zum Abschluss unserer kleinen Vorschaureihe auf die Museumsnacht hier ein Rätselbild. Es zeigt Basel, aber in welchem Jahr? Wer genau hinschaut, und die entsprechenden Baudaten kennt oder googelt, kommt bald nahe an das wahrscheinliche Entstehungsdatum. Kirchen, Brücken, Überbauungen … Frohe Suche und bis bald an der Museumsnacht im Staatsarchiv, wo es noch viel mehr zu…

Basel bauen! Was ist mit dem Stadtrand?

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Es war einmal … eine Stadt wie Basel, die über sich selbst hinauswuchs. Damit das eine Ordnung und die Stadt ein Profil bekam, erliessen die Behörden Zonenpläne. Sie schrieben nicht nur Gebäudehöhen, sondern auch Nutzungsformen fest. Verdichtung war für die Innenstadt vorgesehen. Am Stadtrand sollten wachsen ruhige und niedrige Wohnzonen, sowie die Industrieareale im Norden…

Basel bauen! Würdig oder wuchtig?

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Zuviel sei an dieser Stelle nicht verraten – mehr zu entdecken gibt es an der Museumsnacht im Staatsarchiv! Die Geschichte mit dem Rathausturm ist eben auch ein gelungenes Beispiel dafür, dass Stadtentwicklung nicht nur rationalen Gesetzen folgt. Ob nötig, richtig, schön oder eben gerade nicht, darüber wurde und wird gestritten … Museumsnacht Am 17. Januar…

Basel bauen! Mit Nordanflug?

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Das durfte nicht sein: Basel als einzige grosse Schweizer Stadt ohne Flughafen. Dachte man in den 1930er-Jahren. Das binationale Projekt mit Frankreich drohte durch den Ausbruch des Weltkriegs verzögert oder verhindert zu werden. Und so sann man nach Alternativen: im Hardwald, beim Paradieshof nahe Binningen – oder wie hier auf dem Plan ersichtlich 1944 im…

Basel bauen! Noch höher?

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Alles eine Frage des Massstabs? Das scheint diese Skizze von 1925 zu sagen. Sie findet sich in einer ganzen Reihen archivierter Unterlagen, welche die städtebauliche Situation Basels Mitte der 1920er-Jahre beschreiben. Noch gab es in der Schweiz, gab es in Basel damals kein Hochhaus – aber schon wenige Jahre später wuchs am Aeschenplatz das erste…

Basel bauen! Basel korrigieren?

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Immer wieder spricht man im Basel des 19. und 20. Jahrhunderts davon, die historisch gewachsene Stadt müsse „korrigiert“ werden. Es geht um Begradigung von Strassenverläufen, um die Modernisierung von Arbeits- und Wohnräumen, um die Entschärfung von Naturrisiken wie etwa Bachläufen. Auch der Basler Marktplatz war immer wieder Gegenstand solcher Korrekturen, wie auf diesem Planentwurf um…

Basel bauen! Wann war das?

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Als dieser Plan entstand, gab es in Basel noch Raum für Pläne. Für neue Strassen, Quartiere, Hafenanlagen … In welche Richtung sollte die Stadt wachsen, und in welcher Form? Rot markiert sind auf diesem Entwicklungsplan die noch nicht gebauten Teile. Wer das St. Johann kennt, erkennt die Anfänge dieses ehemaligen Industriequartiers. Und kann abschätzen, aus…

Basel bauen! Zukunft für die Vergangenheit

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Seit dem 19. Mai 2019, als die kantonale Stimmbevölkerung JA zu einem Archivneubau sagte, steht es endgültig fest: Das neue Staatsarchiv sieht NICHT so aus. Dieses Projekt zur Umnutzung der Barfüsserkirche datiert von 1881 und wurde nie realisiert (die Barfüsserkirche wurde bekanntlich nicht halbiert und beherbergt heute das Historische Museum Basel). Beim Bahnhof St. Johann wird…

Basel bauen! Für wen?

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Weihnachten naht … Wenn nun Maria und Josef 1912 in Basel eine Bleibe gesucht hätten, was hätten sie sich leisten können? Der amtliche Wohnungsanzeiger nennt die Preise. Und wen erstaunt’s, je nach Quartier war die Stadt damals ein hartes oder ein teures Pflaster. Museumsnacht Für wen ist welcher Teil von Basel heute erschwinglich? Bringen Sie…

Basel bauen! So?

Allgemein

Ein „Plan“ ist laut Duden „die Vorstellung einer zukünftigen Handlungsabfolge“. So zum Beispiel dieser Entwurf zu einem generellen Bebauungsplan von 1931 (PA 593a D 1,4 Nr. 16). Der Ausschnitt hier lädt ein zum Weiterdenken. Was wäre wenn Basels Innerstadt tatsächlich so umgebaut worden wäre? Wenn das Tram durch die Schneidergasse zur Lyss hinauf führe? Museumsnacht…

Basel bauen! An der Museumsnacht im Staatsarchiv

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Wolkenkratzer, Tiefbahnen und Kulturtempel: So haben sich unsere (Ur)Grosseltern die Stadt der Zukunft vorgestellt. Was lernen wir daraus und wie bauen wir weiter? Das gibt es an der diesjährigen Museumsnacht im Staatsarchiv zu erleben! Am 17. Januar von 18 bis 2 Uhr morgens. Wir zeigen Pläne von gestern und laden zum Weiterdenken und Kommentieren ein. Wir führen…

Ein Wort zum Bild: Basel vor 150 Jahren / 6

Wort zum Bild

Marktplatz, undatiert. Staatsarchiv Basel-Stadt, SMM Inv.2016.1.27.4 Gute alte Zeit? Das Gebäude auf der Fotografie war zum Zeitpunkt der Aufnahme alles andere als beliebt und wurde 1887 abgerissen. Es hatte einst das städtische Schlachthaus, die sogenannte grosse School, beherbergt. Diese lag auf dem nördlichen Teil des heutigen Marktplatzes, zwischen Globus und der Brasserie Baselstab. Ein Teil…

Ein Wort zum Bild: Basel vor 150 Jahren / 5

Wort zum Bild

Überschwemmung Kleinbasler Rheinufer 1876. Staatsarchiv Basel-Stadt, SMM Inv.2016.1.25.3 Nicht nur Klein-, sondern auch Grossbasel stand (bis zum Fischmarkt) unter Wasser, als der Rhein 1876 über die Ufer trat. So grosse Schäden das auch bewirkte, die Pegelstände früherer Hochwasser lagen weit höher. 1480 soll, glaubt man dem Chronisten und Augenzeugen Hieronymus Brilinger, auf dem Fischmarkt selbst…

Ein Wort zum Bild: Basel vor 150 Jahren / 4

Wort zum Bild

Rathaushof, undatiert. Staatsarchiv Basel-Stadt, SMM Inv.2016.1.40.1 Nein, das sind nicht die Reste (oder Anfänge) des vorweihnächtlichen Tannenbaums, das ist/war eine einfache Pflanzenrabatte im Ratshaushof. Von wann bis wann sie zu bewundern war, und welchem Verschönerungsgedanken sie entsprang, ist der „Geschichte und Beschreibung des Rathauses zu Basel“ von 1886 leider nicht zu entnehmen – ungefähr aus dieser Zeit…