Sprechen über Betteln

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Mandat vom 24.11.1561. Staatsarchiv Basel-Stadt, STA Bf A 1-41 Wie lassen sich historische Texte verstehen? Das zeigt die Arbeit von Bettina Gafner wunderschön. Denn sie kombiniert die „buchstäbliche“ Untersuchung einer Quelle mit der linguistischen Analyse und der historischen Kontextualisierung. Anders gesagt und gefragt: Was für eine Schrift wurde verwendet, was für Textelemente kommen vor, wie…

buy local: Trauerschmuck

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Freie Strasse 72 (Ausschnitt), vor 1904. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 6545 Was dieser Bildausschnitt nicht zeigt: Oberhalb des Bijouterieladens befand sich die Weinhandlung Steinmann. Sie war vermutlich das Hauptgeschäft des Inhabers, denn im Basler Adressbuch finden sich keine Angaben zu einer Bijouterie an dieser Adresse. Trauerschmuck war im ausgehenden 19. Jahrhundert zu einem grossen Geschäft geworden….

buy local: Eisschränke

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Aeschenvorstadt 26 / 28 (Ausschnitt), 1936. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 4642 Eine kleine Firmengeschichte der Kälte … Im 19. Jahrhundert gründete der Spenglermeister Jakob Daniel Rohrer seine Spenglerei in der Aeschenvorstadt. Sein Nachfolger, Joseph Eisinger, und dessen Söhne erweiterten das Geschäft um eine Schlosserwerkstatt und stellten serienmässigen Hausgeräte aus Blech, Kochherde, Kupfergeschirr undSchnapsbrennanlagen her. 1910 wurde…

buy local: Kaffee HAG

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Aeschenvorstadt 54 (Ausschnitt), 1936. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 4693 Die Aufnahme veranschaulicht das Nebeneinander von regionaler und globaler Lebensmittelversorgung. Das Molkereiunternehmen Banga belieferte Basel mit Milch von Landwirtschaftsbetrieben der Umgebung. Zugleich vertrieb die Filiale offenbar Sanka-Kaffeepulver: ein koffeinfreies Getränk einer deutschen Firma, dessen hochwertigere und teurere Variante als Kaffee HAG bekannt wurde. Verkauft wurden auch Maggi-Produkte,…

buy local: Droguerie Sattler

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Freie Strasse 80, vor 1904 (Ausschnitt aus Aufnahme). Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 6414 Als Kolonialwaren wurden früher Lebens- und Genussmittel wie z. B. Zucker, Kaffee, Tabak, Reis, Kakao, Gewürze und Tee bezeichnet, die aus Übersee importiert wurden. Der Aushang der Handlung von Emil Sattler verrät zudem, was man damals in einer „Droguerie“ verkauft wurde: die ganze…

buy local: Singer-Imperium

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Barfüsserplatz / Ecke Gerbergasse (Ausschnitt), ca. 1910. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 1737 Singer-Nähmaschinen waren im ausgehenden 19. Jahrhundert der Inbegriff der Moderne – und des globalen Erfolgs. Das 1851 gegründete Unternehmen Singer Manufacturing Company stieg innert kurzem zum grössten Nähmaschinenproduzenten der Welt auf, mit Büros und Fabriken zwischen New York, St. Petersburg und Brasilien. Im Basler…

buy local: Warenhaus Loeb

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An der Eisengasse 21 (Ausschnitt), 1926. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 1608 Jedes Hemd ein Jubiläums-Schlager!, steht im Schaufenster zu lesen. 1926 feierte das Warenhaus Loeb an der Eisengasse in Basel sein 50-jähriges Jubiläum. Die Kaufmannsfamilie Loeb aus Freiburg im Breisgau expandierte damals in der Schweiz, in Zürich, Basel, Luzern und St. Gallen gingen Geschäfte auf. 1927…

buy local: Aeschenvorstadt

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An der Aeschenvorstadt 32 (Ausschnitt), 1953. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 1-482 Die Aeschenvorstadt von heute erinnert kaum noch an die Geschäftsstrasse Mitte des 20. Jahrhunderts. Neben den grossen Bank-, Handels- und Rechtsfirmen mit teils internationaler Reichweite blühten damals noch viele kleingewerbliche Unternehmen. An der Nummer 30 zum Beispiel, das Foto zeigt es, hatten ein Buchdrucker,…

buy local: Musik Hug

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An der Freien Strasse (Ausschnitt), vor 1932. Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 5-75-1 Als dieses Foto entstand, war die Basler Filiale von Musik Hug bereits seit Jahrzehnten an diesem Standort. 1865 hatte der Zürcher Unternehmer Emil Hug die Niederlassung an der Kaufhausgasse 1 eröffnet. Das Stammhaus selbst war damals schon etabliert: Die Musikalienhandlung hatte 1791 in…

Motorradrennen im Kleinbasel

Fragen und Antworten

„Ich war als 13-Jähriger an diesem Rennen dabei“, schrieb unlängst ein Benutzer. „Was sind das für Aufnahmen, die im Archivkatalog verzeichnet sind?“. Angefertigt und dem Staatsarchiv übergeben wurden die Bilder von René E. Graff-Pieterse aus Binningen. Ob er damals auch als Jugendlicher mitfieberte? Details zu den Bildern wurden nicht mitüberliefert. Hier würde eine Recherche in…

Schusterinsel

Fragen und Antworten

Rhein bei Kleinhüningen 1796. Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD Falk. A 526 Warum heisst (hiess) die Schusterinsel eigentlich so?, wollte ein Benutzer wissen. Und vermutlich werden sich etliche Lesende fragen: Wo lag denn diese Insel? Heute ist der Rhein bei Basel ja ohne Umwege schiffbar … Die Schusterinsel ist heute keine Insel mehr, der Name ist zumindest…

Namenswechsel

Fragen und Antworten

Wer möchte schon in einem namenlosen Haus wohnen, wenn es sichtlich eine lange Geschichte hat? Drum fragte kürzlich ein Liegenschaftsbesitzer nach, wie denn der ursprüngliche Name seiner Altstadtliegenschaft gewesen sei. Erste Anhaltspunkte hatte er aus einem alten Zeitungsartikel, nun wollte er mehr wissen und wandte sich ans Staatsarchiv. Die Antwort war einfach – dank des…

Tschudi-Park

Fragen und Antworten

Grundbuchkatasterplan von 1937. Staatsarchiv Basel-Stadt, PLA 76, 1-1-24 Aktuell ist der sogenannte Tschudi-Park hoch umstritten. Genauer gesagt: Die Meinungen darüber, ob diese Grünanlage mit einem Parking für das Universitäts-Kinderspital unterbaut werden soll, gehen weit auseinander. Aus dem Quartier wird lauter Protest hörbar. Das veranlasste einen Benutzer des Staatsarchivs nachzufragen: Woher kommt eigenlich der Name des…

Baustart

Archivneubau

Es geht los! Das Hochbauamt teilt mit: Im Mai 2019 hat sich die Basler Stimmbevölkerung mit grosser Mehrheit für den Neubau des Naturhistorischen Museums und des Staatsarchivs an der Entenweidstrasse im St. Johann ausgesprochen. Inzwischen ist die Planung fortgeschritten und ab Juni 2021 werden die Bauarbeiten für den Neubau an der Entenweidstrasse beginnen. Für die…

Starke Baslerinnen im Archiv: Maria Gundrum

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Maria Gundrum (1868-1941) ist heute in Basel praktisch unbekannt. Ihre Biografie zeigt, wie eine Frau ihren Weg suchte und fand. Als Kind im Basler Waisenhaus grossgezogen, bildete sie sich zur Lehrerin aus und wurde an der Mädchensekundarschule angestellt. Sie regte die Gründung einer Basler Sektion des Schweizerischen Lehrerinnenvereins an und übernahm deren Präsidium. Hier setzte…

Rettung trotz Widrigkeiten

Aus dem Lesesaal

Ein Gastbeitrag von Ulrich Tromm. Georg Grunkin wurde am 29. Dezember 1903 in Witebsk im zaristischen Russland geboren. Im Februar 1907 folgte er mit seiner Mutter dem ein Jahr zuvor aus dem zaristischen Russland geflohenen Vater, Wulf Grunkin, nach Lörrach. An die Umstände der Flucht seines Vaters aus Witebsk, der ursprünglichem Heimatstadt der Familie, konnte…

Starke Baslerinnen im Archiv: Anjama

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Schwarze Frauen in Basel – das ist eine bewegte Geschichte. Wie zum Beispiel bei Anjama. Sie stammte aus Ghana, wo sie zu einer bedeutenden Häuptlingsfamilie gehörte. Von Basler Missionaren 1858 nach Basel gebracht, landete sie in einem pietistischen Haushalt als Hilfskraft und Pflegerin. Anjama versucht zu fliehen, später wird sie getauft, erhält eine Aufenthaltsgenehmigung, aber…

Ein Wort zum Bild: Schwieriger Übergang

Wort zum Bild

Maturanden auf einer Pferdekutsche, April 1938. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 6105 Aus aktuellem Anlass fällt gleich zweierlei auf. Zu sehen sind erstens nur Männer, jung und alt; Gymnasien waren damals noch geschlechtergetrennt. Die Mädchen gingen, seit sie 1899 erstmals auf Gymnasialstufe zugelassen waren, auf dem Kohlenberg zur höheren Bildung. Und was auch auffällt: die Aufbruchsstimmung, welche…

Ein Wort zum Bild: Herzensangelegenheiten

Wort zum Bild

Der Frühling hat begonnen, es spriessen Knospen und Gefühle. Davon erzählen auch viele Archivdokumente – entgegen dem Klischee, dass in den Magazinen nur verstaubte Verwaltungspapier herumliegen. Da finden sich explizite Liebesbriefe, oder auch nicht ganz so eindeutige Spuren wie diese beiden Fotos. Das Entstehungsdatum ist nicht überliefert, der Fotograf Bernhard Wolf notierte schlicht „Milchhüsli“ dazu….

Chronik einer Rettung

Aus dem Lesesaal

Ein Gastbeitrag von Ulrich Tromm Gut einen Monat nach den Ausschreitungen des Novemberpogroms in Lörrach richtet Hans Meier-Juliusberger am 14. Dezember 1938 ein Gesuch an die Basler Fremdenpolizei, seinen in Lörrach wohnhaften Schwiegereltern Frieda und Arthur Juliusberger die Einreise und den Aufenthalt in Basel zu bewilligen: „Meine Schwiegereltern sind zufolge der antisemitischen Haltung in Deutschland…