Schlagwort: Lebensgeschichten

Ein Stück Familiengeschichte

Historische Fotografie

Ein Beitrag von Krishna Das, Mitarbeiterin des Staatsarchivs Basel-Stadt Die beiden Bilder habe ich ausgewählt, weil sie quasi einen familiengeschichtlichen Kontext haben. Durch Zufall bin ich in der biografischen Zeitungsauschnittsammlung des Staatsarchivs auf einen Nachruf zum Tod meines Urgrossvaters Theophil Zumthor (22.7.1869-14.11.1941) gestossen und habe so erfahren, dass er bis Ende Dezember 1930 Zentralverwalter des…

Verdachtsmomente

Allgemein

Im Magazin des Staatsarchivs Basel-Stadt befindet sich ein spezieller Bestand: die Akten des Staatsschutzes. Mehrere Hunderttausend Fichen (Karteikarten) und Tausende von Dossiers zu Personen und Organisationen dokumentieren, was die politische Polizei des Kantons im Austausch mit den Bundesbehörden überwacht, kontrolliert, registriert, weitergeleitet und vor Gericht verwendet hat. Zeitlich umfasst dies die Spanne von der Gründung…

Chronik einer Rettung

Aus dem Lesesaal

Ein Gastbeitrag von Ulrich Tromm Gut einen Monat nach den Ausschreitungen des Novemberpogroms in Lörrach richtet Hans Meier-Juliusberger am 14. Dezember 1938 ein Gesuch an die Basler Fremdenpolizei, seinen in Lörrach wohnhaften Schwiegereltern Frieda und Arthur Juliusberger die Einreise und den Aufenthalt in Basel zu bewilligen: „Meine Schwiegereltern sind zufolge der antisemitischen Haltung in Deutschland…

Starke Baslerinnen im Archiv: Kunigunde

Blogserie

Kunigunde von Luxemburg am Münster, Aufnahme vor 1925. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG A 1704 Koleitung im Topkader, eine Erfindung der Basler Behörden? Mitnichten. Kaiserin Kunigunde war die erste Frau, die gleichberechtigt mit ihrem Mann, Kaiser Heinrich II., über das heilig-römische Reich herrschte. Das war im 11. Jahrhundert. Ihr Thron stand nicht in Basel, sie reiste durch…

Nie wieder, ich schwöre / 5

Digitale Edition

Am 22. Oktober 1564 schwor Martin Spreng der Trummenschlacher: Den Peter Rietschi, den Lutenmacher, lasse ich künftig in Ruhe, Tag und Nacht. Nicht so wie in der Nacht vom Montag. Damals liefen die beiden die Schneidergasse hinauf und gerieten in Streit, weil einer rief: Da geht der schwarze Zwerg! Ein Hobel flog durch die Luft,…

Die singende Kellnerin

Allgemein, Fragen und Antworten

Wer kennt sie nicht: Montserrat Caballé, eine der bedeutendsten Opernsängerinnen und die letzte große Operndiva. Das Foto zeigt sie 1971 in Mailand, als Gast. Kein Foto gibt es aus jenen Jahren, als sie noch nicht am Tisch sass, sondern als Kellnerin arbeitete. Und zwar um 1950 herum im Café du Théatre in Basel. Darüber dreht momentan eine…

Kinderwelten

Allgemein

Der kleine Eduard war ein neugieriges und ausdrucksstarkes Kind. Das lassen seine Zeichnungen aus den 1890er-Jahren vermuten, die im Privatarchiv der Familie Ochs/His überliefert sind. Auf der Rückseite von Papierbögen, die er aus dem Büro seines Vaters erhielt, skizzierte er seine Welt: Tiere, Soldaten, Exotisches … Ein rares Beispiel kindlichen Lebens aus erster Hand –…

Neu für Sie: das Souvenir-Album von Oberst Brüderlin

Neu zugänglich, Projekt Sicherung & Nutzbarmachung

Souvenir-Album von Oberst Rudolf Brüderlin, 1910-1915. Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 669 2/2 Fünf Bände, im Querformat mit Lederrücken, füllte Rudolf Brüderlin mit Erinnerungsstücken an sein Leben: mit Fotos, Einladungskarten, Listen von Tanzpartnerinnen, Weinetiketten, Menukarten, Verlobungsanzeigen, militärischen Stellungsbefehlen etc. Eine detaillierte Selbstvergewisserung eines Bürgers über sein bürgerliches Leben. Brüderlin war ein sozialer Aufsteiger, der in den grossbürgerlichen…

Basel als unfreiwillige Zwischenstation – die Flucht der Familie Günzburger

Aus dem Lesesaal

Eine neuerlich im Staatsarchiv Basel erschlossene Akte, StABS PD-REG 3a 34553, gibt Aufschluss über die dramatischen Umstände der Flucht des jüdischen Ehepaars Siegmund und Lina Günzburger und ihres Sohnes Herbert vor der Verfolgung des NS-Regimes 1939. Lina Günzburger war eine geborene Weil, Tochter des Lörracher Textilkaufmanns Abraham Weil, dessen Geschäft in der Lörracher Grabenstrasse 15…

top secret – T wie Tagebuch, geheimes

Blogserie

Ausschnitt aus einem Tagebuch von Anna Maria Preiswerk-Iselin (1758-1840). Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 511a 304-03-04 Anna Maria Preiswerk-Iselin, die Tochter des Schweizer Philosophen und Publizisten Isaak Iselin, schwärzte wiederholt Passagen in ihren Tagebüchern. Im März 1833 schrieb sie: «Ich habe lange nichts geschrieben, da meine schwächliche Gesundheit mich mahnte all meine Sachen in Ordnung zu bringen…

Notizen einer Grönland-Expedition

Mehr vom Reisen

„15. Juli […] In weniger als 24 Stunden kam ich von der Champs Elysées nach Grönland, und erst noch an Ort und Stelle. […] Die Zelte werden aufgestellt und eingerichtet. Moser erlegt einen Hasen und Schneehuhn.“ Diese Worte hält Oliver Wackernagel 1958 in seinem Tagebuch fest, wenige Tage, nachdem er sein Advokatur-Examen bestanden hat. Er…

Neu für Sie: das Familienarchiv Oeri

Neu zugänglich

Albert Oeri-Preiswerk, eines der berühmten Familienmitglieder. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1045l 3-4 5 1 Ende Januar 2019 wurde der Hauptbestand des Archivs der Familie Oeri (PA 1237a) für die Benutzung freigegeben. Der Bestand weist einen Umfang von 15,8 Laufmetern auf und umfasst einen Zeitraum von 1470 bis 2018. Er enthält nebst einer reichhaltigen familiengeschichtlichen Dokumentation Unterlagen…

Vom Nutzen der Arbeitsdokumentation – das Bürgerliche Waisenhaus berichtet

Allgemein, Aus dem Lesesaal

Einst ein Instrument täglicher Arbeit, heute ein Archivdokument: die Einleitungsseite zur Flamme-Chronik. Die Flamme war eine Wohngruppe im Bürgerlichen Waisenhaus Basel. Die Kinder und Jugendlichen durften dort die Chronik (ca. 1940–1953) führen. Pro und Kontra der Arbeitsdokumentation … und was das mit dem Jubiläum „350 Jahre Bürgerliches Waisenhaus Basel“ zu tun hat? Ein Gastbeitrag von…

Für die Revolution

Archivpädagogik, Blogserie

Flugblatt, undatiert. Staatsarchiv Basel-Stadt, Politisches JJ 9, S. 23 Eine Erzählung von Lourdes Queipo-Rosa, entstanden 2018 im interdisziplinären Projekt „Krieg und Krise in Basel“ der Klasse 2MS (Geschichte und Deutsch) im Gymnasium Muttenz. Als Ausgangsmaterial und Inspiration dienten Archivquellen aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Schmerz. Ich spüre nichts mehr ausser den Schmerz. Er nimmt meinen ganzen…

Panik, Hass und Fleischextrakt

Archivpädagogik, Blogserie

Eine Erzählung von Helena Bühler und Lara Flückiger, entstanden 2018 im interdisziplinären Projekt „Krieg und Krise in Basel“ der Klasse 2MS (Geschichte und Deutsch) im Gymnasium Muttenz. Als Ausgangsmaterial und Inspiration dienten Archivquellen aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Er spürte nur den leichten Wind des vorbeifliegenden Pflastersteins. Die Meute tobte. Seinem Befehl, umzukehren und den Streik…

Die Hungerliebe

Allgemein, Archivneubau, Blogserie

Eine Erzählung von Yannick van Diest, entstanden 2018 im interdisziplinären Projekt „Krieg und Krise in Basel“ der Klasse 2MS (Geschichte und Deutsch) im Gymnasium Muttenz. Als Ausgangsmaterial und Inspiration dienten Archivquellen aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Prolog Es ist Juli 1916. Der Erste Weltkrieg tobt und ein Ende scheint nicht nahe zu sein … Die Schweiz…

Im Namen der Sozialdemokratie

Allgemein, Archivpädagogik, Blogserie

Eine Erzählung von Dinis Figueiredo und Josia Lyrer, entstanden 2018 im interdisziplinären Projekt „Krieg und Krise in Basel“ der Klasse 2MS (Geschichte und Deutsch) im Gymnasium Muttenz. Als Ausgangsmaterial und Inspiration dienten Archivquellen aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Kapitel I Heute kommt mein guter Freund Johannes Schmid zu Besuch. Ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen….

Hals über Kopf im Umbruch

Archivpädagogik, Blogserie

Flugblatt, undatiert. Staatsarchiv Basel-Stadt, Politisches JJ 9, S. 23 Eine Erzählung von Vanessa Müller und Laura Zugno, entstanden 2018 im interdisziplinären Projekt „Krieg und Krise in Basel“ der Klasse 2MS (Geschichte und Deutsch) im Gymnasium Muttenz. Als Ausgangsmaterial und Inspiration dienten Archivquellen aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Ilse Wir arbeiten wie am Fliessband. Diese Redewendung ist Realität…

Im Spiegelbild des Krieges

Archivpädagogik, Blogserie

Schreiben an den Bundesrat, 1921. Staatsarchiv Basel-Stadt, Politisches JJ 8.4, S. 453 Eine Erzählung von Lisa Güetli und Gina Pelosi, entstanden 2018 im interdisziplinären Projekt „Krieg und Krise in Basel“ der Klasse 2MS (Geschichte und Deutsch) im Gymnasium Muttenz. Als Ausgangsmaterial und Inspiration dienten Archivquellen aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Schüsse fallen. Noch nie habe ich…