Starke Baslerinnen im Archiv: Elisabeth Vischer

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„Am 5. Dezember 1961 blickte die ganze Schweiz nach Basel“, stand im Basler Stadtbuch 1965 zu lesen. Zum ersten Mal in der Schweizer Geschichte eröffnete eine Frau die Session eines Parlaments: Elisabeth Vischer-Alioth, Alterspräsidentin des Basler Bürgerrates und Mitglied der Bürgerkommission seit 1955. 1961 gehörte sie zu den ersten zwölf Frauen im Bürgerrat. Über ein…

Wiederöffnung Staatsarchiv

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Ab 2. März ist das Staatsarchiv wieder offen für Benutzende. Es gelten besondere Schutzmassnahmen und eine Voranmeldung ist notwendig. Details dazu unter https://www.staatsarchiv.bs.ch/coronavirus.html. Die Bauplanausgabe ist weiterhin zu den üblichen Zeiten geöffnet (Di-Fr 10-11.30 Uhr). Auch hier ist eine Voranmeldung notwendig. Details dazu unter https://www.staatsarchiv.bs.ch/benutzung/bauplanausgabe.html.

Starke Baslerinnen im Archiv: Streikende Lehrerinnen

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1959 verweigerten die Schweizer Männer (erneut) den Frauen das Stimm- und Wahlrecht auf eidgenössischer Ebene. Da platzte einer Gruppe engagierter Basler Lehrerinnen am Mädchengymnasium der Kragen. Sie traten in Streik, „aus Protest gegen die neuerlich dokumentierte Missachtung unseres staatsbürgerlichen Rechtsanspruchs“, wie sie dem Rektor mitteilten. An vorderster Front stand die frühere Konrektorin Rut Keiser, zugleich…

Starke Baslerinnen im Archiv: Katja Wulff

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Katja Wulff, 1970. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 2-2023 1 Sie war die Begründerin der freien Basler Tanzszene, Wegbereiterin für die Gleichstellung der Geschlechter im Tanz, stand in engem Austausch mit avantgardistischen Kunstschaffenden. Und sie war – eine Nachbarin. Zumindest zeitweise lebte Katja Wulff an der Martinsgasse 18, also nur wenige Häuser vom Staatsarchiv entfernt. Ihre…

Starke Baslerinnen im Archiv: Beginen

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Dokumente zum Beginenstreit. Staatsarchiv Basel-Stadt, Klosterarchiv Prediger N5 Geschichte wurde nicht nur von Männern gemacht, auch wenn diese und deren Schriften in der historischen Überlieferung dominieren. Ein gutes Beispiel dafür sind Beginen. Diese Frauen üben sich in geistlicher Andacht, leben von Handarbeit, Totenklage und Bettel. Sie sammeln Almosen für die Basler Franziskaner, die deshalb auf…

Starke Baslerinnen im Archiv: Kunigunde

Blogserie

Kunigunde von Luxemburg am Münster, Aufnahme vor 1925. Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG A 1704 Koleitung im Topkader, eine Erfindung der Basler Behörden? Mitnichten. Kaiserin Kunigunde war die erste Frau, die gleichberechtigt mit ihrem Mann, Kaiser Heinrich II., über das heilig-römische Reich herrschte. Das war im 11. Jahrhundert. Ihr Thron stand nicht in Basel, sie reiste durch…

Frauenstimmrecht 1971: Reaktionen

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Porträts der befragten Frauen. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1-4933 Es war für viele ein Tag der Freude: Am 7. Februar 1971 sagte die (männliche) Stimmbevölkerung der Schweiz Ja zur Einführung der Wahl- und Stimmberechtigung von Frauen auf eidgenössischer Ebene. Was löste dieser Entscheid unter den Frauen aus, wollte die National-Zeitung wissen. Und schickte ein Team aus…

Starke Baslerinnen – Plakative Porträts

Allgemein

Am 7. Februar 2021 feiert die Schweiz 50 Jahre Frauenstimmrecht. Doch Frauen sind nicht erst seit 50 Jahren tragender, prägender und lenkender Teil der Gemeinschaft, sondern seit jeher. Ihre Arbeit ist oft wenig honoriert, ihre Namen sind meist unbekannt oder rasch wieder vergessen. Hier setzt das Stickeralbum „Starke Frauen in der Basler Geschichte“ ein unübersehbares Zeichen….

Ein Wort zum Bild: Elektronische Liebe

Wort zum Bild

Die Hauptdarstellerin der Oper „Elektronische Liebe“ im Theater Basel, Saison 1965/1966. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1045d 4-326 2 Wo der Mensch aufhört und wo die künstliche Intelligenz beginnt, das war in den 1960er-Jahren noch keine derart offene Frage wie heute. Leicht amüsiert blicken wir deshalb auf obiges Szenenbild. Joseph Kosma projizierte die Handlung seiner Oper „Eine…

Nie wieder, ich schwöre / 7

Digitale Edition

Am 20. Mai 1568 versprechen der Messerschmied Hans Fridman und der junge Wirtsgehilfe Hans Schillier: Wir werden uns nicht mehr in die Arbeit der Bettlerknechte einmischen. Was war geschehen? Die Almosendiener hatten eine Schar „böser, mutwilliger“ Bettler beim Rheintor zusammengetrieben. Dort traten diese Bettler in Sitzstreik. Hans Fridman kam dazu, schlug einen Almosendiener an den…

Nie wieder, ich schwöre / 6

Digitale Edition

Am 6. November 1564 versprach Bastean Reller der Totengräber: Er werde sich von Stadt und Land Basel fernhalten, und zwar diesmal wirklich. Schon früher war er verwiesen worden. Damals hatte er sich dem obersten Knecht – vor Augen des Vogts sogar – mit wüsten Worten widersetzt. Als er merkte, dann man ihn deswegen einkerken wollte,…

Nie wieder, ich schwöre / 5

Digitale Edition

Am 22. Oktober 1564 schwor Martin Spreng der Trummenschlacher: Den Peter Rietschi, den Lutenmacher, lasse ich künftig in Ruhe, Tag und Nacht. Nicht so wie in der Nacht vom Montag. Damals liefen die beiden die Schneidergasse hinauf und gerieten in Streit, weil einer rief: Da geht der schwarze Zwerg! Ein Hobel flog durch die Luft,…

Temporäre Schliessung Lesesaal 22.12.2020-1.3.2021

Allgemein

Der Lesesaal des Staatsarchivs (incl. Bildersammlung und Planarchiv ist aufgrund der Massnahmen des Bundesrates gegen die Coronapandemie vom 22. Dezember 2020 bis und mit Montag 1. März 2021 geschlossen. Baupläne Die Bauplanausgabe bleibt offen. Für den Bezug oder die Rückgabe von Bauplänen muss ein Termin vereinbart werden: Bitte bestellen Sie die gewünschten Baupläne über das Formular…

Nie wieder, ich schwöre / 4

Digitale Edition

Am 3. September 1564 versprach Werlin Benner aus Blotzheim, er werde sich künftig nicht mehr der Spitalordnung widersetzen und nicht mehr zuviel trinken. Was war zuvor geschehen? Der Armenhäusler war schon einmal verwarnt worden, zog dennoch über die Dörfer, „überlud sich“ mit Wein, beschimpfte den Spitalaufseher, zerrte eine andere Spitalbewohnerin aus ihrem Gemach. Benner entschuldigte…

Nie wieder, ich schwöre / 3

Digitale Edition

Am 26. Juli 1564 schwor Anna Möscherinj von Häfelfingen: Ich werde mich nicht rächen, weil ich ins Gefängnis geworfen wurde und einen Gulden Geldstrafe bezahlen muss. Bestraft worden war sie, weil sie dem Joss Bürgin von Häfelfingen die Ehe versprochen hatte – und ihn dann sitzen liess. So steht es nachzulesen im Urfehdebuch X im…

Nie wieder, ich schwöre / 2

Digitale Edition

Am 13. November 1563 schwor Josue Peter der Schürlitzweber: Nie wieder werde ich der welschen Michlerin ihren Karren in den Brunnen werfen, Zuber voller Hemden in den Birsig stossen, ein Gartenhaus auf den Kopf stellen. Nie wieder werde ich bewaffnet herumlaufen, höchstens mit einem abgebrochenen Brotmesser. Fertig mit Karten spielen und würfeln, und sowieso ist…

Nie wieder, ich schwöre / 1

Digitale Edition

Am 1. Februar 1563 schwor Jakob Bütikofer aus Mosseedorf vor dem Basler Stadtnotar: Künftig werde er alle Wirtshäuser und Winkel meiden, nur noch zuhause essen und trinken oder bei seiner Zunft, sich des Spiels enthalten und noch viel mehr. Offenbar hatte der Aufenthalt im Gefängnis gewirkt. Dorthin hatten ihn die Behörden gesteckt, weil er ob…

Fragen und Antworten: Völkerschau im Museum

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Völkerschau 1926. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 10451 9-2 Zugegeben, der Titel dieses Blogbeitrags ist etwas irreführend. Völkerschauen fanden im frühen 20. Jahrhundert im Basler Zoo statt, und nicht im Museum. Davon zeugen viele Unterlagen im Staatsarchiv. Nun wollte aber ein Benutzer wissen, ob allenfalls die Gebrauchsgegenstände, die bei diesen Zurschaustellungen von Menschen aus fernen Ländern verwendet…

Fragen und Antworten: Staatssache Umweltschutz

Fragen und Antworten

Seit wann gibt es eigentlich das „Amt für Umwelt und Energie“ (AUE) in Basel? Fragte kürzlich eine Mitarbeiterin in Ausbildung. Damit war sie beim Staatsarchiv an der richtigen Adresse. Denn genau das ist eine Kernaufgabe des Archivs: das Wirken staatlicher Behörden über lange Zeit hinweg nachvollziehbar zu machen. Wer wann was in welcher Funktion gemacht…

Fragen und Antworten: Familiengeschichte dank Kofferetikette

Fragen und Antworten

Manchmal bleibt nur dies: ein Koffer auf dem Estrich, eine kaum lesbare Adresse. „Meine Urgrossmutter hat 1947 an der Ochsengasse 19 in Basel gewohnt“, schrieb kürzlich eine Frau aus Deutschland. „Das steht auf diesem Etikett – aber der Absendername ist nicht mehr lesbar. Können Sie mir weiterhelfen?“ Denn aufgrund komplizierter Familienverhältnisse war in der Verwandtschaft…